Aus der Praxis für die Praxis: Ist die Kürette noch der Goldstandard im Biofilmmanagement?
Im Webinar wird u.a. neben einem kurzen geschichtlichen Rückblick die vergleichende Literatur des klassichen und modernen Biofilmmanagements vorgestellt.
Der Fokus der parodontalen Behandlung lag in den vorausgegangenen Jahrhunderten in der Entfernung der vermeintlichen Ursache der parodontalen Erkrankungen: dem supra-und subgingivalen Zahnstein sowie dem „infiziertem“ Wurzelzement (sogenanntes Ursachen-Wirkprinzip). Die Erkenntnisse über die Bedeutung des Biofilms und die körpereigenen Reaktionen auf den Biofilmstoffwechsel haben den therapeutischen Fokus auf die Zerstörung bzw. Beseitigung des Biofilms gerichtet. Gleichzeitig war der Schwerpunkt auf der Entzündungshemmung unter Erhaltung bzw. ohne absichtliche Verletzung der Zahnhart- und Weichgewebe gerichtet (vom Scaling-Root-Planing zum Root-Surface-Debridement).
Für das klassische Scaling und Root-Planing zur Entfernung von mineralisierten Ablagerungen und „infiziertem“ Zement standen früher nur Handinstrumente zur Verfügung. Die regelmäßige, langjährige Verwendung dieser Hilfsmittel ist mit Veränderungen der Zahnhartsubstanzen sowie des Weichgewebes verbunden. Des Weiteren ist dies oft mit Schmerzen und Missempfindungen während und nach der Behandlung vergesellschaftet.
Für das moderne Root Surface Debridement werden zur Entfernung von harten mineralisierten Ablagerungen vor allem Schall- bzw. Ultraschallsysteme angewandt. Für das eigentliche Biofilmmanagement setzen sich neben den bewährten Ultraschallgeräten immer mehr Air-Flow-Geräte (Pulver-Wasser-Strahlsysteme) mit gering abrasiven Pulvern durch.